Mit gemeinsamem Gesang den Frieden feiern und Zusammenhalt schaffen
Seit der Erstaufführung vor 190 Jahren ist Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr.9 in d-moll op.125 weltweit beliebt und wird oft zu besonderen Anlässen wie auf internationalen Veranstaltungen und Olympischen Spielen gespielt. In Japan hat sich eine eigene Kultur um dieses weltweit berühmte Musikstück entwickelt, die 9. Sinfonie wird nicht nur gehört, sondern auch von Amateursängern viel geübt und gesungen, gemeinsame Konzerte von mehreren tausend dieser Sänger sind sehr beliebt..
Den Frieden feiern und den Wiederaufbau unterstützen
Die 9. Sinfonie und besonders die „Ode an die Freude” gilt in Japan seit dem 2. Weltkrieg als ein Symbol des Friedens und des Wiederaufbaus. Durch die vom großen Erdbeben und dem Tsunami im Jahr 2011 verursachten Zerstörungen in der Tohoku-Region wurde erneut ein Wiederaufbau notwendig. Die große Unterstützung aus der ganzen Welt hat Japan tief berührt.
Dieses Konzert soll gleichzeitig ein Zeichen der Dankbarkeit Japans und der Freundschaft mit der Welt sein, sowie den Wiederaufbau materiell weiter unterstützen. Sämtliche Einnahmen dieses Benefizkonzerts werden den am schwersten Betroffenen in der Tohoku-Region zu Gute kommen. Immer noch leben unzählige Menschen in provisorischen Unterkünften, Normalität ist längst nicht wieder eingekehrt.
Veranstaltungsort Wiener Musikverein:
"Der Tonkunst in Schule und Meisterschaft geweiht, soll dies Haus sein und bleiben: ein Kunstwerk an sich, eine Heimat der Musik, eine Zierde der Stadt und des Reiches."
Der 1812 gegründete Wiener Musikverein errichtete mit Unterstützung von Kaiser Franz Joseph zwischen 1867 und 1870 das Konzerthaus, in dem sich mit dem Großen (Goldenen) Saal, dem Schauplatz des traditionellen Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker, einer der berühmtesten und akustisch besten Konzertsäle der Welt befindet.
Die japanische Faszination mit der 9. Sinfonie
Als Hymne der europäischen Union ist die „Ode an die Freude” in Europa ein Symbol für den Frieden und den Zusammenhalt zwischen den Nationen. Auch in Japan hat sie eine ähnliche Bedeutung:
In den 50er Jahren wurde durch ein Projekt der japanischen Musikförderung im Zuge des kulturellen sowie tatsächlichen Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg jährlich die 9. Sinfonie Beethovens aufgeführt. Zur gleichen Zeit war die allgemeine Stimmung in Japan sehr pazifistisch, man glaubte an und hoffte auf einen anhaltenden Frieden in der Welt, durch diese Überschneidung wurde die 9. Sinfonie in Japan sehr bekannt, beliebt und gleichzeitig ein Symbol für den Frieden.
Nicht nur Profis, auch Amateursänger oder Hobbysänger üben und singen die „Ode an die Freude” seit dieser Zeit regelmäßig. 1983 gab es erstmals eine symbolische Veranstaltung, bei der 10.000 Menschen in der Suntory Hall gemeinsam die „Ode an die Freude” sangen, seither wird dieses Konzert jährlich wiederholt und viele weitere solcher Konzerte, bei denen gewöhnliche Leute ihre Freude an diesem Musikstück gemeinsam ausleben können, veranstaltet. Insgesamt gibt es über 200.000 dieser aktiven Liebhaber in Japan.
Die natürliche Fortsetzung dieser Leidenschaft ist nun diese Aufführung der 9. Sinfonie in ihrer Heimatstadt Wien, die Sänger wollen ihre Begeisterung für dieses Musikstück ebenso ausdrücken wie ihr Engagement für Frieden und Zusammenhalt zwischen den Nationen.